Beziehungsprobleme bei Swinger- Paaren, Polygamie und Polyamorie

Ein Paar kann sich gegenseitig ausdrücklich in einer offenen Beziehungsabsprache sexuelle Kontakte mit teils häufiger wechselnden anderen Partnern und Partnerinnen erlauben (Swinger Paare). Diese Paare führen eine offene Beziehung oder offene Ehe. Swingen wird durch die ausschließliche Fokussierung auf  das sexuelle Erleben charakterisiert. Es geht also nicht um Liebe oder die persönliche Beziehung zum anderen beim Swingen, sondern nur um das sexuelle Erlebnis an sich.  Dabei vereinbart jedes Swinger Paar ganz individuelle Regeln, was dem anderen beim sexuellen Spiel erlaubt ist und was nicht. Die individuellen Absprachen und Definitionen unterscheiden sich dabei von Paar zu Paar.  Swinger Paare erleben es aber immer als Fremdgehen und Untreue, wenn der andere Partner oder die andere Partnerin vereinbarte Regeln verletzt. Dann schaut sich die Paartherapeutin zusammen mit dem Paar ganz  konkret diese individuellen Absprachen des  Paares genau an und analysiert, wo einer der Liebespartner diese Regeln verletzt hat. Zum Beispiel empfinden es Swinger Paare häufig als Verletzung und Untreue, wenn sich einer oder eine von beiden in einen dritten sexuellen Kontakt verliebt.  Das Paar erarbeitet dann in der Paartherapie, was die Ursachen sind und wie sie solche Regelverletzungen in Zukunft verhindern können.

Ein Paar kann auch in beidseitigem Einverständnis Polyamorie vereinbaren. Das bedeutet dann, dass das VerIieben in Dritte beiden erlaubt ist. Dann dürfen mehrere Liebesbeziehungen gleichzeitig parallel gelebt werden. Auch hier schaut sich das Polyamorie Paar in der Paartherapie die eigenen miteinander konkret vereinbarten Beziehungsregeln an. Zum Beispiel könnte ein Paar die Anzahl der zusätzlichen Liebesbeziehungen durch eine Vereinbarung begrenzt haben. Oder ein Paar vereinbart, wie viel  Zeit sie sich für ihre Beziehung reservieren wollen und was in Notfällen geschehen soll.